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3. Brief an die Kontakte

Es ist schon fast Tradition

In den letzten zwei Jahren habe ich meinen persönlichen Rückblick in Xing verfasst. Wegen technischer Unklarheiten und der Xing-Neuheit das man keine vergangenen Termine mehr suchen kann, veröffentliche diesen Brief nun auf dieser Website.

Also denn...

Mein Jahr 2008 wahr durchaus erfreulich bis es zum Jahresende ein wenig betrübter wurde.
Zwei insolvente Kunden und ein wirklich fieser Mensch, der erstens eine größere Rechnung nicht bezahlen wollte und zweitens dann noch einen sehr miesen Trick angewandt hat, um zukünftige Forderungen noch zu reduzieren haben mich ganz schön in die Bredouille gebracht (den Namen des Fieslings nenne ich natürlich auf Anfrage gerne ;-) Denn auch vor solchen Menschen soll ein gutes Netzwerk natürlich schützen).

Ich möchte hier aber eigentlich nur Positives erzählen. Die aktuelle Nachrichtenlage läßt ja fast keinen Spielraum für einen positiven Blick ins Neue Jahr. Dem möchte ich mich definitiv nicht anschliessen.

Was waren die Highlights in 2008 ?

12 Xing-Treffen (manchmal mit sehr kurzfristiger Einladung - immer am 3. Mittwoch des Monats) mit durchgängig gut angekommenen Vorträgen. Ich sehe das als Ansporn für die nächsten zwölf Treffen.
12 IT-Stammtische (leichtes Durchhängen bei den Teilnehmerzahlen, da ein "Switch" zur IT-Connection stattfand und deshalb die eine oder andere Einladung noch nicht so richtig gut ankam) mit ebenfalls sehr interessanten Themen.

Es geht mir nicht um die Treffen an sich. Jedes Treffen bedeutet für mich neue, interessante Gespräche, neue Gesichter, die hoffentlich von der tollen Atmosphäre unserer Treffen angetan sind und wieder kommen. Und davon gab es jede Menge.
Sehr liebe, sehr beeindruckende Menschen. Jeder mit seinem Geschäft oder seiner aktuellen Berufssituation beschäftigt und oft bereit, mit mir darüber zu reden. Das ist für mich persönlich die Essenz eines Treffens.

Am tiefsten beeindruckt hat mich - und alle Anwesenden - Herr von der Fink mit seinem Vortrag über seinen Verein NITYA SEVA.
Das Ergebnis ist eine Gruppe in Xing https://www.xing.com/net/nityaseva/ (die Links funktionieren nur, wenn man in Xing angemeldet ist) für die ich - ausser der Initiierung - nicht all zu viel getan habe. Die Mitgliederzahl verdankt diese Gruppe hauptsächlich dem Engagement von Herrn von der Fink. Ich hoffe, dass die erhöhte Sichtbarkeit in Xing, dem Verein hilft.

Apropos Mitgliederzahl: Der Gruppe IT-Connection https://www.xing.com/net/itconnection/ gilt mein besonderer Stolz. Wenn Sie einmal das Gründungsdatum der Gruppe und die Mitgliederzahl betrachten, ist vielleicht zu erahnen, das Norbert Keil (der die Idee zu dieser Gruppe hatte), Jörg Kümmerlen und ich ziemlich viel Arbeit in das Wachstum dieser Gruppe gesteckt haben. Wir (und unsere Co-Moderatoren) sind auf einem guten Weg.

Und noch eine Xing-Gruppe. Die "Netzwerk-Elite" https://www.xing.com/net/netzwerk-elite/ scheint sich trotz anfänglicher Skepsis doch mehr in Richtung Qualität zu entwickeln. Sehr erfreulich.

Ein ganz besonderes Erlebnis war ein Treffen mit "den zwei Thomassen". Es sollte ein Erstkontakt mit dem zweiten Thomas hergestellt durch den ersten Thomas sein. Geendet ist es in einem, na ja, wie soll ich sagen - seligen Besäufnis :-)
Wir hatten uns in einer Bensheimer Kneipe verabredet. Der erste Thomas (mein Beweis dafür, dass man in Xing echte Freunde treffen kann) kannte den Wirt seit Jahren. Irgednwann kamen die Grappas auf den Tisch und die Themen wechselten in Richtung Musik. Der Wirt hat eine sehr schöne CD aufgenommen mit Cello und Gitarrenmusik. Zufällig zwei Instrumente, mit denen ich auch schon Berührung hatte. Und so fanden wir uns Gitarre spielend und singend wieder. Sehr beeindruckend. Seitdem spiele ich auch wieder ein wenig öfter Gitarre. Übrigens war das dan in der Folge die Grundlage für eine sehr schöne Geschäftsbeziehung, die hoffentlich noch lange andauert.

Auch wirklich toll: Mein Büroumzug. Thomas Kamprath (der erste Thomas von weiter oben), Andreas Plagge und (ein kleines bisschen auch) Frank Hendricks haben völlig unkompliziert Ihre Hilfe angeboten und den ganzen Tag geschuftet. Vielen, vielen Dank dafür.

Nicht zu vergessen: Der erste CeBit-Auftritt der Arachno GmbH als Aussteller. Teilweise 10 Leute auf einem 9qm-Stand war schon recht "kuschelig". Es hat aber einfach nur riesig viel Spaß gemacht. Die Tage sind wie im Rausch verflogen.
Zur Erinnerung: Ich konnte dank der Kontakte des Deutschen Managerverbandes diesen Stand kostenlos geniessen und habe dazu gleich ein paar meiner Partner gewinnen können, die mit einem extrem kleinen Kostenbeitrag (1000€ für Personal - in Form meiner Wenigkeit, ein gemeinsames RollUp-Display und eine gemeinsame Broschüre und das ganze Kleinzeugs, was man auch bei einem kostenlosen Stand noch benötigt) dabei waren. Eine Wiederholung wird es wohl nicht geben, da die Partner nicht all zu viel aus dem Auftritt "gezogen" haben (ich halte ja einen Messeauftritt generell eher für eine Marketing- denn eine Vertriebsangelegenheit).

Als Projekt ein totaler Fehlschlag, aber menschlich sehr erfolgreich: Unser "Cafè Störung" hatte wohl die falsche Zielgruppe. Die Zusammenarbeit mit Patrick Seiler hat aber richtig Spaß gemacht und auch richtig gute Ergebnisse geliefert. Allein: wenn's keiner haben will ;-)

Die weitere Vertiefung der einen oder anderen Geschäftsbeziehung möchte ich auch zu den Highlights zählen.
Ich habe - spätestens im BYB (Build your Business)-Seminar mit Peter Bernhard - begriffen, was ich eigentlich verkaufe: Vertrauen. Da man das natürlich nicht wirklich verkaufen kann - sich aber in jahrelanger Mühe durchaus erwerben kann und viel schneller auch wieder verspielen kann - möchte ich es hier einmal schriftlich hinterlassen:

Ich versuche immer zu helfen - was übrigens nur funktioniert, wenn ich weiss, das Hilfe notwendig ist.
Die mich kennen wissen, dass ich durch mein Helfen und Empfehlen Geld verdiene. Bewiesenermassen (vielfach) empfehle ich aber nie um des Geldes willen.
Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

Auch - endlich - begriffen habe ich, dass es keinen Sinn hat, sich als größeres Unternehmen zu positionieren, als man wirklich ist.
Mühsam versuche ich vom aufgesetzten "wir" auf das tatsächliche "ich" zurückzugelangen (bitte nachfragen, wen ich denn mit "wir" meine, wenn das in zukünftigen Gesprächen auftaucht).
Die einzige Stärke kleiner Unternehmen ist die persönliche Beziehung zum Kunden, das Wissen um deren Probleme und eine Flexibilität, die grosse Unternehmen eben einfach nicht bieten können, da Prozesse (was immer das ist) dort festgeschrieben sind (was mit steigender Größe wohl irgendwie unumgänglich scheint).
Ein gutes, belastbares Netzwerk (mein Alleinstellungsmerkmal) kann dann zum Wohle des Kunden eingesetzt werden.

Wenn die Zeit es erlaubt, werden sich diese Erkenntnisse im neuen Jahr auch in meinen diversen Webseiten widerspiegeln (von denen die Arachno Website sowieso schon lange nichts mehr mit meiner Arbeit zu tun hat).

Selbstdarstellung ? Da fällt mir "Die Beraterschlacht" ein. An dieser Klasse von Events werde ich sicher auch in Zukunft nicht teilnehmen. "Zu laut".

Xing ? "Wirklich mies in der Kommunikation mit ihren Kunden - also uns allen" "Schwerpunkt liegt spätestens seit dem Börsengang im Geldverdienen (das muss ja per se nicht ungesund sein) und definitiv nicht auf der Optimierung der Plattform in Richtung 'Netzwerken'." "Leider aber in Deutschland keine Alternative vorhanden. Vielleicht wird ja mal aus BizzLounge etwas."

Weitere Kurzkommentare ?

Finanzkrise: "Gier frißt Hirn" "Der Begriff 'Bankster' wird sich sicher etblieren"
Obama: "Ich kenne ihn nicht. Fühlt sich erst mal gut an. Aber auch er ist Politiker"
SAP: "Sehr lautes Bremsmanöver. Für eine Firma, die keine Software, sondern Unternehmensführung verkauft eher unprofessionell"
Autoindustrie: "Lieber das Geld in zukunftsträchtige Projekte - Tesla ? - pumpen.
Politik allgemein: "Ignore it".
SPD im Besonderen: "Selbstzerlegung in Perfektion." "'TSG' scheint zum Schluss noch eine Überdosis Populismus abbekommen zu haben."

Und nie die hinterhältige Frage vergessen: "Wer bezahlt das eigentlich ?"

Toll, dass es jetzt endlich genügend Gründe gibt, mit der Sanierung des Staatshaushaltes aufzuhören ;-)

Und das neue Jahr 2009

wird für mich mit großer Wahrscheinlichkeit "der Kracher".

- Vertrag für ein (hoffentlich) längerfristiges Projekt ist unterschrieben.

- Am 08. Januar starte ich zusammen mit einer österreichischen Firma die Entwicklung eines Internetportals (Thema - natürlich - 'Sales via contacts'. Ein 'BusinessGenerator')

- eine von mir gut gestartete Softwareentwicklung im Personalbereich wird am 09. Januar zur Weiterentwicklung in erfahrene Hände gegeben.

- die langjährige Zusammenarbeit mit Partnern "droht" Früchte zu tragen.


So komme ich meinem Traum, dem "serial entrepreneur" wieder ein wenig näher.

Also: keine Spur von Krise. Enthusiasmus hilft weiter. Unternehmer kommt von "etwas unternehmen".

Gründe, warum es kein gutes Jahr werden sollte fallen mir ehrlich keine ein. Herr Heinrich hat aber schon mal gesammelt , warum man am besten gar nichts tut :-)

Offenheit, Transparenz und der Blick über den Tellerrand sind meines Erachtens die Grundzutaten eines funktionierenden Netzwerkes. Die "why not'ers" sind im Netzwerk wesentlich ergiebiger als die "yes but'ers" (diese beiden Menschengruppen habe ich durch Christine Müller kennengelernt :-) )

Ein Seminar mit Michael Luther zur Ideenfindung neuer Einsatzmöglichkeiten einer Software ("digitale Moderation" - gehört auch zu den Highlights) hat mir einen "miesen" Klebepunkt auf der Schulter eingebracht, weil ich zu einer Idee einen negativen Kommentar abgegeben habe (was zu diesem Zeitpunkt definitiv verboten war :-) ). Diesen Punkt habe ich zur eigenen Ermahnung auf die Rückseite meines Handys geklebt.

Und wenn Sie bis hierher gelesen haben...

- Bedanke ich mich bei Ihnen/Euch allen für ein ereignisreiches Jahr.
- Freue ich mich auf viele weitere - lange und ausführliche - Gespräche, Gemeinsamkeiten, Gelegenheiten im neuen Jahr.
- Fordere einfach mal mehr Offenheit und Ehrlichkeit, mehr Tiefgang statt Oberflächlichkeit ein (nur so kann man Nutzen aus einem Netzwerk ziehen).
- Empfehle ich, sich auf seine Stärken zu besinnen und immer etwas anders zu sein als "die Anderen".
- Hoffe ich auf ein baldiges persönliches Kennenlernen oder gesundes Wiedersehen im menetekelbehafteten Neuen Jahr 2009
- Wünsche ich allen beruflichen und privaten Erfolg, Glück und Gesundheit

Ihr/Euer

Roland Schopp

PS: Eigentlich muss man nur mit mir reden :-)
PPS: Die Idee zum zukünftigen Internetportal ist der Tatsache entsprungen, dass ich meine Empfehlungen etc. kaum noch "tracken" kann. Immer ist die Angst im Hintergrund, dass ich jemandem etwas versprochen habe und es in der Masse untergegangen ist.
Sollte jemand von diesem "Phänomen" betroffen sein und mich für einen unzuverlässigen Menschen halten, bitte einfach nochmal nachfragen (ich glaube, diese Bitte habe ich in den letzten zwei Jahren auch eingefügt).